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Großer Brand vom 10. Mai 1848

Großer Brand vom 10. Mai 1848

Ereignis-Datum: 10. Mai 1848

Der große Brand in Brakelsiek vom 10.Mai 1848 ist bei den Bewohnern immer noch in steter Erinnerung und wird bei den noch erhaltenen Fachwerkhäusern in deren Hausinschriften auf den Torbögen in Form eines Bibelspruches oder auch eines Verses festgehalten. Meist endet dort die Inschrift mit diesem Hinweis:  Infolge der großen Feuersbrunst am 10ten Mai 1848 von neuem wieder aufgebaut ….Dann folgen die Namen der Eigentümer (der Erbauer) und der Name des Zimmermeisters.

Was löste dieses große Brandunglück aus? In einem Nebengebäude der Stätte Hs-Nr. 54 des Waldschützen Kasemeier hatten zwei Jungen im Alter von 2 und 4 Jahren in ihrer kindlichen Unbekümmertheit eine kleine  Glut in das auf dem Lehmboden umherliegende Stroh getragen und angeblasen. Damit  lösten sie einen sich rasch ausbreitenden Feuerbrand aus, der sich zügig auf die mit Stroh bedeckten Nachbarhäuser ausweitete. Der sich rasch entwickelnde Feuersturm setzte  innerhalb kurzer Zeit  weitere Gebäude in Brand. Ein Augenzeuge berichtete, dass aus dem Bereich der ersten Brandherde eine brennende Speckseite auf das weiter entfernte Haus Nr. 67  flog und dort eine ganze Reihe weiterer Gebäude in Brand setzte.

Insgesamt sanken 35 Wohn- und 19 Nebengebäude in Schutt und Asche und 51 Familien mit 212 Personen wurden obdachlos.

Am 11.5. und 16.5.1848 berichten die Vaterländischen Blätter über den Brand. Am 18.Mai veröffentlicht die Fürstlich Lippische Regierung die „Aufforderung zur Wohltätigkeit“ in der Beilage Nr. 21 im Fürstlich Lippischen Regierungs- und Anzeigeblatt.

Vaterländische Blätter vom 11. Mai 1848

Uebersicht_Brandstätten

 

 

 

Hier einige Aufnahmen mit Hausinschriften der Häuser, die nach dem Brand wieder errichtet wurden.

Ausschnitt vom Torbogen des Hauses Kasemeier Nr. 54 – von dessen Nebengebäude der Brand ausging.

Herr segne unsern Aus-und Eingang, gib uns deinen Frieden.-  Unsere Hülfe stehet im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.  Infolge der großen Feuersbrunst am 10ten Mai 1848 von neuem wieder aufgebaut von Friedrich Kasemeier aus Hiddesen und Luise Säck hierselbst.  Aufgerichtet von M.Ch.Göder aus Wöbbel  den 12ten Juli 1848

Ausschnitt vom Torbogen des Hauses Hanke  Nr. 27 – heute Hilkemeier

Am 10ten Mai ist dieses Haus von Feuers Noht in Asche Nieder. Nun steht es mit Gottes Hülfe neu erbauet wieder. Gott segne dieses Haus, alle, die da gehen ein und aus. Gerichtet 2ten August 1848 – Johan Heinrich Hanke Brakelsiek – Wilhemine Bäcker a. Ruensiek

Ausschnitt vom Torbogen des Hauses Nr.32  Krösche – Brand – Weber

Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, unsere Hülfe in unseren Nöten, darum fürchte ich mich nicht. Infolge der großen Feuersbrunst am 10. Mai 1848 von neuem wieder aufgebaut von Hermann Töllken und Sophie Hausmann aus Billerbeck. Gerichtet den 29. Juli 1848 – H.A.Hausmann — A.A. Kropp

 

Der Heimat- und Verkehrsverein Brakelsiek hat auf der Grundlage der Aufzeichnungen des Dorfschullehrers Otto Tippenhauer eine Dokumentation über diesen Brand herausgegeben. In der Broschüre sind die Berichte von Augenzeugen über die einzelnen Brandstätten, Zeitungsausschnitte und Berichte zum Wiederaufbau zusammengefasst, wie sie anläßlich der Gedächnisfeier am 23. Mai 1948 vorgetragen wurden. Die Dokumentation kann beim Heimat-und Verkehrsverein Brakelsiek erworben werden.

Das Foto zeigt die Brakelsieker Dorfgemeinschaft bei der Gedächnisfeier vor dem Hochbehälter am Adamsberg am 23. Mai 1948

 

Zeitungsausschnitt der Lippischen Landeszeitung vom Mai 1994 mit den Mitgliedern  des dorfgeschichtlichen Arbeitskreises im Heimat-u. Verkehrsverein Brakelsiek

Zeitungsausschnitt vom 12.5. 1993 aus Lippe aktuell über den Rundgang zu den Brandstätten des Brandes in Brakelsiek vor 145 Jahren.

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