Dorfvergrößerung
Ereignis-Datum: 1. Februar 1953
Die Gemeinde Brakelsiek hatte nach Ende des II. Weltkrieges eine große Anzahl von Evakuierten und Vertriebenen aufzunehmen. Im Jahr 1950 lebten im Ort 1152 Personen in 208 Wohnungen. Aufgrund der enormen Nachfrage der Wohnungssuchenden nach bebaubaren Grundstücken sah sich die Gemeinde veranlasst, umgehend Flächen für die Bebauung auszuweisen. Man entschied sich auf den Bereich östlich des Zollstockes auf die Flächen „Lessmann`s Kamp und „Wegener`s Rott. Dieses Areal war im Zuge des im Gemeindegebiet durchgeführten Flurbereinigungsverfahrens schon in bebauungsreife Parzellen aufgeteilt worden.
Die ersten vier neuen Häuser entstanden südlich der heutigen Sehlbergstraße – gleich angrenzend an das Dreschschuppen-Gelände. Es folgte die Bebauung Mitte der 50er Jahre links und rechts des Sportweges auf dem „Rott“ mit der angrenzenden Turnhalle und dem Schulneubau. Die Baugenehmigung enthielt u.a. die Bedingung, die Häuser mit einer Einliegerwohnung und einem Stallanbau zu erstellen.
Die Bebauung im vorderen Bereich des Lessmann`s Kamp begann zuerst mit den Häusern auf der östlichen Seite der Wienkestraße, daran anschliessend in den Jahren 1959 bis 1962 folgte die westliche Reihe mit dem abschließenden Bau des Lehrerwohnhauses. Südlich des Sportplatzes errichtete Ernst Uhmeier eine Gaststätte mit Pensionsbetrieb.
Das Gelände zwischen dem Zollstock und der heutigen Wienkestraße wurde als Mischgebiet ausgewiesen. Hier entstehen die Tankstelle und die Kfz-Werkstatt von Fritz Pieper. Es folgen die Neubauten der Tischlerei Disse, die Fahrzeughalle mit Wohnhaus vom Lohnunternehmen H.Rieger und der Tischlerei-Betrieb mit Wohnhaus von Otto Langkopp.


Im Jahr 1963 musste aufgrund der großen Nachfrage wiederum ein neues Baugelände ausgewiesen werden. Man entschied sich für das Gelände östlich und oberhalb der Friedrich-Wienke-Schule und dem Sportgelände. Die Vermessung der Grundstücke am sogenannten „Eggersberg“ mit den Straßen „Eggersberg“ und „Ringstraße“ wurde im November 1963 ausgeführt. Die Bebauung endete bis auf einige Restgrundstücke im Jahr 1995. Für weitere „Bauwillige“ beschloss der Rat der Stadt Schieder-Schwalenberg am 3.3.1994 die Ausweisung des neuen Baugebietes „Frevertsberg“ südlich der Sehlbergstraße.